Die Erektionsstörung ist eine aufrichtige Antwort
Die Erektionsstörung ist eine aufrichtige Antwort
Ihr seid hier sehr einfache, pornografische Erzählungen gewohnt, bei denen auf eine sehr flüchtige Situation sogleich Höhepunkt um Höhepunkt folgen, wenn es denn mehr als den einen gibt.
Ich möchte den Spieß einmal umdrehen und meinen Weg erzählen, der am Ende nur noch Tiefpunkte kennt.
Meine Erzählung eignet sich vielleicht an einigen Punkten auch, um eine Masturbation zu begleiten, sie ist aber darauf nicht angelegt.
(1)
Vieles hatte ich als junger Mann getan, um für Frauen attraktiv zu sein. Mich um 20kg abgehungert durch viermaliges Jogging in der Woche, eine Ernährung nach 20 Uhr, die nur auf Rohkost basierte und jegliche Abstinenz vom Alkohol. War zu wenig Macho, wenn Machos nicht gefragt waren, spielte zu viel Macho, wenn Machos gewollt waren. Tröstete die beste Freundin, in die ich heimlich verliebt war über drei Jahre durch die erste Beziehung und die erste Trennung, um nach einem Liebesgedicht jeden Kontakt zu verlieren – unwiderbringlich.
Bis zu meinem 21. Lebensjahr war ich ein ungeküsster Romantiker und Sexmaniac zu gleich, einer, der sich immer sehnte und alles wollte.
In diesem Alter vergeudete ich meine Energie zunächst an Melanie, eine nur leicht attraktive, aber besonders an mir interessierte Kommilitonin im Studium. Für unser erstes zweisames Treffen wählte sie einen Kinonachmittag.
Hugh Grant und Drew Barrymore spielten damals in „Mitten ins Herz – Ein Song für Dich.
Eine Freundin, die mich für ein erstes Date in einen Liebesfilm einlädt?! Wow, denke ich.
Es kann kaum besser passen. Denn an der Kasse wird uns, ohne das wir als Pärchen sichtbar sind, ein Pärchensitz zugewiesen. Und: wir sind an diesem Nachmittag die einzigen beiden Besucher des Films.
Ein Kino ganz für uns alleine.
Diese Stimmung sauge ich auf.
Wir sind uns nah, rücken sehr eng aneinander.
Melanie ist eine kleine, schlanke Frau mit schulterlangen dunkelblonden Haaren, deren kleine feste Brüste und ihr fester, runder Po ein Hingucker sind.
Lediglich ihre Brille hat eine zu hohe und ablenkende Stärke.
Nach dem Film lädt Melanie mich dazu ein, mit ihr nach Hause zu gehen. Das ist vom Kino aus ein ganz guter Marsch, es sind bestimmt vier Kilometer. Melanie hat ihr Semesterticket vergessen, ich bin mit dem Rad.
Wir kaufen auf dem Weg im irma-Supermarkt für den Abend ein. Ein wenig Abendessen, ich kaufe uns zum Anstoßen zwei Piccoloflaschen Sekt.
Der Abend verläuft tragisch:
Lange bin ich guter Hoffnung. Ich schaue mir nach dem Abendessen aufmerksam eine Folge von „Germanys next Topmodel“ an, folge meinem Drang, ein UEFA-Cup-Spiel auf einem anderen Sender zu verfolgen nur in den Werbepausen und stoße auf Erstaunen, als ich bekenne, den Film „Dirty Dancing“ noch niemals gesehen zu haben. Schon zu „Germanys next Topmodel“ lagen wir schon gemeinsam in ihrem Bett. „Dirty Dancing“ sollte die Distanz zwischen uns nur noch verringern.
Wir lagen eng aneinander. Spätestens im letzten Drittel des Films fassten unsere Hände fest ineinander.
Was nun folgte war mein erster Kussversuch.
Doch halt: etwas ging da nicht. Melanie wich mir aus.
Nach einigen Minuten betretenden Schweigens fragte sie mich: „Möchtest Du mit mir schlafen, oder liebst Du mich?“ Antwort Nr. 1 wäre sicherlich die richtige gewesen, doch ich traute mich nicht. Das mögliche erste Mal wollte ich mir nicht versauen.
Und so säuselte ich…und versuchte erneut, Melanie zu küssen.
Die Folge war ein über 90minütiges unbändiges Weinen und Wimmern..
Ich lag hilflos im Bett und umarmte Melanie immer fester, streichelte und küsste ihr die Tränen aus dem Gesicht.
„Mein Vater…mein Vater…“, wimmert sie zwischendurch immer wieder.
Mir gehen die schrillsten und schlimmsten Gedanken durch den Kopf.
Am Ende ist Melanie offen: „Mein Vater trinkt. “
Schnell wird sie zur Furie.
Denn auch ich habe getrunken. Ihren Piccolo hat sie nicht angerührt, sondern mir angeboten, 0,4l Sekt habe ich also an diesem langen Abend getrunken. Aber: ich habe getrunken. So rieche ich, wie sie einen Mann nicht riechen will. Nein ich rieche nicht nur so, sie vergleicht mich ätzend intensiv mit ihrem Vater. Jeden Charakterzug, jede Körperhaltung, jede Mimik, bezieht sie auf ihn.
Zunächst ist sie sehr dankbar für meine Trost, die Umarmungen, die zärtliche Zusprache.
Aber um 3 Uhr nachts will sie allein sein. Sie schmeißt mich raus.
Draußen regnet es. Mein Hinterreifen ist platt. An der nächsten Bushaltestelle merke ich, dass die Nachtbusse nicht mehr fahren.
So richtig gut kenne ich mich in Oldenburg noch nicht aus. Und so laufe ich im Regen, frustiert und traurig 8km bis zu meiner Studentenbude und hebe das schwere Rad dabei ununterbrochen an.
Den folgenden Tag wie die folgende Uniwoche schwänze ich.
Ich bleibe im Bett oder kaufe kurz ein, zumeist Flüssiges, denn ich bin ja wie Melanies Vater…
(2)
Melanie hatte mich nach zwei Wochen Funkstille noch einmal eingeladen, um mir zu erklären, dass ihre Freundinnen meine Fürsorge sehr willkommen geheißen hätten.
Trotzdem wolle sie mir noch einmal mitteilen, wie viel Ähnlichkeit ich mit ihrem Vater habe…und das ich mich folglich vollkommen ändern müsse.
Frustriert und mit einer Mandelentzündung geschlagen, sitze ich in der Folgewoche in der Praxis meiner Hausärztin.
In der örtlichen NZW blättere ich herum und entdecke bei den Kontaktanzeigen das Gesuch einer Frau 50plus samt Emailkontakt zur Antwort.
Von den Körben der jungen Frauen bin ich letztlich frustriert. Noch nie hat etwas geklappt, immer habe ich mich emotional zu sehr aufgerieben.
Ich antworte ihr larmoyant und humorvoll und schnell entsteht ein lockerer wie intensiver Flirt.
Sie ist Berufsschullehrerin, hat einen deutlich älteren Partner, dem Sex nicht mehr wichtig ist und sie sucht nebenher heiße Affären.
Dass ein 21jähriger ihr antwortet, macht sie an.
Ganz schnell verabreden wir uns für den kommenden Mittwoch.
Zunächst unternehmen wir einen Spaziergang durch das Siedlungsgebiet.
Schnell findet sie an mir einen Gefallen.
Wir ziehen uns in meine Wohnung zurück.
Gleich der Auftakt ein Horror: ich suche nach einigen Küssen unter ihrer Bluse nach ihren Nippeln, will sie liebkosen. Doch sie schaut mich böse an. Sie entkleidet sich.
Eine etwas füllige Person kommt unter den Kleidern zum Vorschein, nicht unattraktiv.
Doch die Brüste. Sie hätte mir doch wenigstens vom Brustkrebs erzählen können. Aber ein chirurgisch geglückter Brustaufbau…den stelle ich mir anders vor bzw. den wünsche ich allen betroffenen und leidenden Frauen.
Meine Erektion hielt damals noch. Damals reichte es noch, dass ich mich einfach darauf konzentrierte, dass jetzt eine Erektion angebracht wäre oder ich mir eine von mir begehrte Frau in meinen Gedanken imaginierte.
Die Berufsschullehrerin bot alles. Und versaute mich sicherlich für viele Frauen meines Alters.
(3)
Anscheinend hatte sie ihre Checkliste mit dem Sex mit einem jungen Mann abgearbeitet.
Auf Ihrer Checkliste standen noch zwei Dreier.
Einer mit ihrer Arbeitkollegin Hildburg und einer mit einer weiteren Annoncenbekanntschaft.
Ich habe beide Dreier brav absolviert und mir begehrenswert attraktive Menschen meines Alters dazu vorgestellt.
(4)
Dies war nun aber eine Masche, die wohl funktionierte.
Hildburg, die schon 54 war, und deren kleine Brüste schon bald den Bauchnabel berührten und die blasen konnte wie eine Göttin, verabredete sich noch zwei weitere Male mit mir, doch ich gab ein eigenes Inserat heraus.
Von einem gleichaltrigen Freund wusste ich, das da kaum etwas kommt.
Doch wenn man nicht nach jungen Frauen sucht, sondern seine Messlatte ab 45plus ansetzt, dann bleibt der Briefkasten nicht leer.
Nach der Berufsschullehrerin und ihrer Kollegin wollte ich dabei endlich eine Frau auswählen, die mir auch begehrenswert eschien. Ich wollte eine Frau gerne küssen mögen.
Es antworteten zwei Typen von älteren Frauen: hässlich gewordene Frauen, die sich nach dem Auszug der Kinder vom Mann abgewandt hatten, um sich endlich selbst zu entdecken und ebenso hässliche Frauen, deren Männer ein bis zwei Jahrzehnte über ihnen thronten und die Potenz längst verloren hatten oder die so von der Ehe frustriert waren, dass die unerbittliche Jagd ihrer Ehestuten vor der Menopause sie als Wild dem Altenteil vorbehielt.
(5)
Und so lud ich zum Schluss Anja (45) ein, die sich gut gehalten und vor allem schöne feste Brüste hatte.
Ich mochte den Sex mit ihr. Als ich sie aber am Parkplatz verabschiedete, sah ich sie zum letzten Mal.
Unter meinem Kopfkissen im Studentenwohnheim am Oldenburger Johann-Justus-Weg lagerten 150€.
Ich duschte mich nach diesem Fund gut zwei Stunden lang.
(6)
Dann lernte ich Katrin – meine heutige Frau kennen.
Freundschaftlich und interessenbasiert passte alles ganz gut.
Auf den ersten Sex musste ich freilich erst über fünf Monate warten.
Schließlich sollte ich „DER RICHTIGE“ sein.
Die ersten 16 Monate im Bett waren mit Katrin intensiv.
Doch blieb sie stets im selben Muster.
Im zweiten Jahr der Beziehung küsste ich eine junge Oldenburger Musikstudentin, eine Frau, auf die ich viel mehr stand.
Darauf reagierte Katrin mit Trotz.
Für drei Jahre entzog sie mir den Sex und wollte offiziell niemals zugeben, dass dies an meinem Seitensprung lag. Sie sei ganz einfach „asexuell“: Wenn es sowas denn gibt…
Nach über drei Jahren Frustration und Sexentzug setzte Katrin ihre Pille ab.
Zum ersten Mal in ihrem Leben entwickelte sie so etwas wie offensive Lust – wenn auch nur 2x im Jahr.
Der Sex verlief von meiner Seite lustlos, ich hatte die Perspektive der Begierde für sie verloren.
Der ständige Wechsel von Oralsex bei ihr, Missionarstellung und Reiten langweilte mich zusehends.
Fand ich es am Anfang noch erregend, dass es Ihr sehr gefiel, wenn ich sie leckte, verlor ich bereits hier die Erektion.
Heute gelingt mir bei ihr überhaupt keine Erektion mehr. Zu sehr belastet mich die Frustration.
Nach dem Absetzen der Pille geriet sie einmal in Angst, sie sei schwanger.
Völlig unbegründet. Jedoch geriet ich in Panik.
Das war nicht meine Perspektive…
(6)
Das hielt uns aber nicht von dem Agreement ab, mit anderen Personen schlafen zu dürfen.
(ACHTUNG: KEINE OFFENE BEZIEHUNG, NUR EIN WEGSEHEN!)
Katrin nutzte dies einmal für sich (sie ist Lehrerin und hat sich auf einer Klassenfahrt den Sportlehrer ausgesucht).
Ich selbst wurde öfter aktiv.
(7)
Da ich noch immer kein Frauenmagnet bin, gilt für mich weiter die Devise: „Nehmen was kommt!“
So nahm ich in den fraglichen vergangenen Jahren nur drei Frauen mit ins Bett.
Keine davon habe ich begehrt, keine kam mir im Bett irgendwie entgegen.
Alle ließen sich egozentrisch lecken, sahen aber in einem ordentlich BlowJob schon eine diskriminierende Haltung.
Entweder mochte ich sie nicht ansehen oder der Sex wurde zu schlecht-
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Und irgendwann ging gar nichts mehr.
Bei meiner Frau blockierte die Psyche, weil ich sie nicht mehr begehrte und nichts mehr erwartete.
Bei anderen Frauen gab es den Druck, über sie hinwegzusehen, und an andere Frauen zu denken, in die ich mich verliebt hatte.
Doch von Korb zu Korb schwand die Fähigkeit, mir eine Erektion einfach einzureden.
Vor allem Sex-Dates auf Termin machten mir Schwierigkeiten.
(9) Ich rannte von Arzt zu Arzt und keiner fand eine biologische Ursache. Alle sprachen nur von der Psyche, die einfach abschaltet.
Gleichzeitig traf ich immer wieder Freundinnen, die moralisierend Treue forderten aber alle selbst schon fremdgegangen waren. Diese Doppelmoral traf mich.
Es gelang mir einfach nicht mehr, mit dem bloßen Gedanken an einstmals begehrte Frauen eine Erektion zu erlangen.
(10) Traurigerweise gelingt mir dies nur noch durch Erotikchats und Pornos.
Daher weiß ich auch, dass mein Schwanz so funktioniert, wie eh und je, wenn er will.
Doch wie soll er je wieder wollen…? Diese Frage quält mich.
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